Hilfe bei Kaufentscheidung

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Secondo35
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Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Secondo35 » 20. Mär 2022, 12:25

Hallo Miteinander, nach etwas Spielerfahrung auf diatonischer Baffetti G/C wollte ich mich mal mit Konzertinaspiel beschäftigen. Wie immer: Ohne Lehrgeld geht es nicht!! Nach ebay-Hohner-Pech (Kauf 100 Euro) aber Defekte, dann kostenpflichtiger Check bei Hohner mit mächtigem Kostenvoranschlag 675 € (lohnt sich nicht).
Nun überlege ich Neukauf, evtl.reichen für mich 20 Knöpfe, G/C, möglichst 2-chörig (???). M.E. gibt es in der Einsteigerklasse wohl wenig Auswahl. Im Internet finde ich Optionen: Rochelle (2 Modelle), Stagi C1 oder C2 oder ein überraschend günstiges mit 3 (?) Reihen von Gear4Music. Für Tips von erfahrenen Konzertinaspieler*innen wäre ich dankbar. Die Schule Bäcker habe ich bereits, ein hilfsbereites Forumsmitglied hat mir sogar die darin fehlenden MP3files dazu geschickt. Im Voraus Dank für Hilfe. Secondo35

Steinlinger
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Re: Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Steinlinger » 22. Mär 2022, 08:13

HAllo Secondo35, du kannst ja mal ganz unverbindlich auf meiner Webseite nachschaun!?
https://www.steinlinger-balginstrumente ... enbau.html

kawewue
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Re: Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von kawewue » 22. Mär 2022, 22:36

Hallo Secondo23,

es war keine gute Idee bei Hohner nachzufragen. Die verdienen ihr Geld woanders. Das haben sie dich wissen lassen.

Erster Ansprechpartner wäre ein Handzuginstrumentenmeister / eine Handzuginstrumentenmeisterin in deiner Umgebung gewesen. Die meisten Probleme, die Konzertinas machen (Mechaniken, Stimmung, Ansprache, Balg...) entsprechen den Problemen, die andere Handzuginstrumente auch habe. "Checks" sind dort in der Regel kostenlos (Kostenvoranschlag).

Einige Werkstätten beschäftigen sich bevorzugt mit Konzertinas. Da geht es aber mehr um die Restaurierung von wertvollen historischen Instrumenten. Die Aufwertung von Ebay-Schnäppchen lassen sie sich bezahlen, aber ob es das wert ist, lasse ich offen. Im KonzertinaNetz habe ich solche Werkstätten erwähnt (Seite: Links), aber damit keine Empfehlung verbunden. Einigen der dort aufgeführten Werkstätten würde ich kein Instrument anvertrauen.

Was genau haben die Hohnerleute an deinem Ebay-Schnäppchen als Mangel gefunden? Wenn wir das wissen, könnten wir dir weiterhelfen.

Gruß, klaus

Harald Kaufmann
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Re: Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Harald Kaufmann » 23. Mär 2022, 22:41

Hallo Secondo23,

die Konzertina lerne ich seit drei Jahren. Zuerst hatte ich eine Scholer C/G als Dauerleigabe. Ich habe mir dann, allein aus Kostengründen, eine baugleiche Scholer bei ebay geholt für 120 €, Baujahr vor der Wende, optisch guter Zustand. Mit dem Kauf war ich zufrieden. Hatte sie dann später zur Inspektion beim Handzuginstrumentenbaumeister R. Wallschläger. Neue Handriemen, Luftzug wurde vergrößert und ein paar Kleinreparaturen wurden gemacht, für etwa 100 €. Das war für mich als Neuling ein überschaubarer Ramen.

Sicherlich gibt es bessere Instrumente. Für mich ist meine Scholer soweit ganz gut, auch wenn sie nicht 100 %-ig stimmt. .... denn was ist schon ein kleiner "Tonunterschied" unter guten Freunden :-)

Spielbeispiel: Yuotube ...Bornschreck

Gruß vom Eichsfeld, Harald

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Sebastian
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Re: Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Sebastian » 23. Mär 2022, 22:52

Secondo35 hat geschrieben:
20. Mär 2022, 12:25
Nun überlege ich Neukauf, evtl.reichen für mich 20 Knöpfe, G/C, möglichst 2-chörig (???).
Ich habe manchmal den Eindruck, "Konzertina" ist ein Begriff wie "Auto": Alles sind Autos: der Formel-1-Flitzer, der Trabant, der Teslawagen, der Pick-up. Einfach nur "Auto" gibt’s leider nicht. ;)

Bist du auf die Konzertina gekommen, weil dir was gefallen hat, was jemand gespielt hat? Dann wäre es vielleicht sinnvoll, so ungefähr den Typ von Konzertina zu wählen, den der da gespielt hat.

(Mein erster und mein zweiter Konzertinakauf erwies sich auch jeweils als Fehlkauf, und es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich mit der dritten Konzertina warm geworden bin und verstanden habe, wie ich darauf so spielen kann, dass es mir Spaß macht. :oops: )

Secondo35
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Re: Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Secondo35 » 20. Mai 2022, 12:25

Frage von Sebastian: Ich bin auf die Konzertina gekommen weil ich zufällig von Sebastian die Stücke (3Travellers) gehört habe. Ich war seit Jugendzeit in der DDR Fan von Öldörp. Wir kannten und sangen viele seiner Songs (Gisela, Kuss vor Haustür, Berlin ist auch ne schöne Stadt, 08/15 usw.) Ich spielte auf alter Wandergitarre mit meinen 3 Barree-Akorden C,F,G7) dazu. Damals Erstkontakt mit Swing statt HJ- und Soldatenliedern. F. Ö. spielte Bandoneon mit swingenden Akkorden (welche in C??) die in den Gesang eingeschossen sind. Evtl. geht das auf Taste oder 2-Reiher G/C?
Nun habe ich eine nette STAGI in C/G, 2-chörig und starte mit Anltg. von Sebastian und Quietschebühl erstmal mit bekannten Liedern (auswendig, beidhändig) Na ja, Lernen und Musi macht immer Spaß, auch "wenns lt. Bauhaus nie gut werden muß"... Gruß an alle Spätberufenen... Secondo35

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Sebastian
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Re: Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Sebastian » 20. Mai 2022, 20:20

Secondo35 hat geschrieben:
20. Mai 2022, 12:25
3Travellers … Fan von Öldörp
Ah, okay. Der spielte tatsächlich ein Bandoneon. Wenn man dem Klang nacheifern will, fallen die einchörigen Konzertinen raus (Anglos, Englische, Duettkonzertinen). Es blieben dann nur: Bandonen, Karlsfelder Konz., Chemnitzer Konz., dt. Konz. oder eventuell ein chrom. Akkordeon mit 16' + 8' Registrierung. (Auf diatonischen Akkordeonen (zweireihigen) kann ich sowas nicht. Mir fehlt's allein schon an der schwebungsfreien Stimmung.)

Die hübsch jazzigen Akkorde kriegt man in ganzer Pracht auf der dt. Konzertina nie hin. Die drei Stücklein der 3 Travellers auf meiner Konzertina hast du ja gehört. Ich weiß nicht, ob man in der Hinsicht noch viel mehr aus dem Instrument herausholen kann. Allerdings beruhen die großen viereckigen Konzertinen auf der Kernzone der kleinen "deutschen" Konzertina. Wenn man also irgendwann wirklich mal tüchtig Pfefferminzakkorde will, könnte man auf eines der größeren Systeme wechseln. Die sind ja gewissermaßen eine Erweiterung der kleinen "deutschen Konz."

Im Grund spiele ich da auch nichts anderes als die drei Barée-Akkorde C, G7 & F, halt angepasst auf die vier Tonarten, die das Instrument hat:

In C-Dur: C, G7, F
In G-Dur: G, D7, C
In E-Moll: e, H7, a
In A-Moll: a, E7, d

Mehr is eh nicht. 8-)

Ja, dafür würde ich mir im Moment eine zweichörige Stagi C/G zulegen und bei Gelgenheit mal bei einem Instrumentenbauer vorbeischauen, der bereit ist, sowas in etwas besser zu bauen.

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