Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Antworten
Secondo35
Beiträge: 8
Registriert: 31. Jan 2022, 09:50

Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Secondo35 » 31. Jan 2022, 10:10

Hallo, Forum:
1. ich habe eine fast neue deutsche Hohner-Konzertina geschenkt bekommen. Anfangs alle Töne auf Druck und ZUg ok. Plötzlich blieb der Luftknopf hängen. Nach Öffnung wieder gerichtet, aber nach dem Zuschrauben war sie undicht zwischen Balgrahmen und Stimmblock bzw. Knopfteil. Mein Eindruck: Hier ist keine vernünftige Abdichtung vorhanden, sondern nur eine winzige schwarze Litze in Nut und bei Herstellung vielleicht nur "verklebt? Macht es Sinn :ugeek: :ugeek: jetzt eine zusätzliche selbstklebende Balgrahmendichtung ca. 5x2mm zwischen die beiden Teile zu setzen und mit den langen Holzschrauben wieder zu verschrauben oder muß die Box zum teuren HZIMM?
2. Welches neue Instrument für Einsteiger wird unverbindlich empfohlen? Danke für Tips. LG Secondo35

Steinlinger
Beiträge: 4
Registriert: 3. Jun 2020, 09:16

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Steinlinger » 31. Jan 2022, 12:16

..verehrter Secondo35, ich finde es an dieser Stelle nicht in Ordnung, die Zunft der HZIMM einfach mal alle als "teuer" abzustempeln!
Ich würde ja die Gemeinde der Konzertinaspieler auch nicht alle als besserwissende Bastler bezeichnen wollen.
..nix für ungut..! ;-)
Steinlinger

Benutzeravatar
Sebastian
Beiträge: 85
Registriert: 15. Feb 2019, 22:30
Wohnort: Brandenburg
Kontaktdaten:

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Sebastian » 31. Jan 2022, 12:38

Zu 1., zu deiner eigentlichen Frage kann ich nichts sagen, weil ich keine Hohner habe. Wenn du einen klaren Unterschied vorher/nachher festgestellt hast, dann musst du halt schauen, woran’s liegt, ob am falschen Zusammenschrauben oder an ner verrutschten Dichtung. Hast ja auch getan.
Secondo35 hat geschrieben:
31. Jan 2022, 10:10
2. Welches neue Instrument für Einsteiger wird unverbindlich empfohlen?
Hängt wirklich davon ab, welchen Konzertinatyp du eigentlich mal spielen willst. Zur Auswahl stünden z. B.:
  • Anglo german concertina,
  • Chemnitzer concertina
  • Hayden duet concertina
  • Bandoneon
Ich selbst spiele eine sogenannte „deutsche Konzertina“, die ist im Prinzip wie deine Hohner, also mit 20 Knöpfen in zwei Reihen, aber doppelchörig, also pro Ton eine zweite Stimmzunge eine Oktave tiefer. Dadurch klingt die Kiste nicht so fiepsig.

Secondo35
Beiträge: 8
Registriert: 31. Jan 2022, 09:50

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Secondo35 » 2. Feb 2022, 13:29

Hallo verehrter Steinlinger: teuer war relativ gemeint. Eine Meisterstunde kann nicht preisgünstig sein, die Stunden beim Lehrer und B-Lehrer sind sie oft günstiger, aber danke für den freundlichen Hinweis. Secondo 35

Secondo35
Beiträge: 8
Registriert: 31. Jan 2022, 09:50

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Secondo35 » 2. Feb 2022, 13:45

Hallo Sebastian, Ich versuche es erstmal mit Dichtband vom Hartmannich oder einer rundum-Bandage mit Tesafilm. Zu Neukauf: Ich habe etwas Spielerfahrung auf Erika, da wäre wohl eine deutsche "Konzierge" sinnvoller, die zweichörig eventuell in G/C besser klingt als schriller in C/F. Wer baut sowas in brauchbarer Qualität? Dachbodenfunde oder antike Deko-sowie Erbstücke vom Opa bei ebay scheinen riskant? Oder gibt es auch Hersteller aus Asien, Italien usw.? Hohner hat wohl die Ferigung aufgegeben. Vielleicht hast Du einen Tip? Danke. Secondo35

Steinlinger
Beiträge: 4
Registriert: 3. Jun 2020, 09:16

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Steinlinger » 2. Feb 2022, 15:14

Secondo35 hat geschrieben:
2. Feb 2022, 13:29
Hallo verehrter Steinlinger: teuer war relativ gemeint. Eine Meisterstunde kann nicht preisgünstig sein, die Stunden beim Lehrer und B-Lehrer sind sie oft günstiger, aber danke für den freundlichen Hinweis. Secondo 35
..alles ok.. viele Grüsse www.steinlinger-balginstrumente.de

Benutzeravatar
Sebastian
Beiträge: 85
Registriert: 15. Feb 2019, 22:30
Wohnort: Brandenburg
Kontaktdaten:

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Sebastian » 2. Feb 2022, 23:55

Secondo35 hat geschrieben:
2. Feb 2022, 13:45
oder einer rundum-Bandage mit Tesafilm.
:shock: Ich bin ja von Natur aus Skeptiker. Aber das Ergebnis würde mich schon interessieren. ;)
Secondo35 hat geschrieben:Zu Neukauf: Ich habe etwas Spielerfahrung auf Erika,
Meinste Erika (= frühes Hohner-Clubmodell) oder Erica (= Hohner-Zweireiher in Perloid und Stromlinienform)?

Die Erica hat meist Halbtöne auf dem ersten Knopf jeder Reihe (die Erika hat sie auf der Hilfsreihe). Die zweireihige Konzertina hat sowas nie. Die Halbtöne (und Tonumkehrungen) hat die Anglo german concertina in einer zusätzlichen Reihe. Dafür gibt’s die nur einchörig. :roll:
Secondo35 hat geschrieben:da wäre wohl eine deutsche "Konzierge" sinnvoller, die zweichörig eventuell in G/C besser klingt als schriller in C/F.
Die zweichörigen Ziehharmonikas sind meist in Tremolostimmung. Das klingt ganz anders als die (altertümlichere) Oktavstimmung. C/F in Tremolo kann schrill klingen, ja. C/F in Oktavstimmung klingt aber schon tiefer als G/C in Tremolo.

Aber das ist eh theoretisch, weil’s die Konzertinen heutzutage bei Neuinstrumenten eh fast nur in C/G-Stimmung gibt. (Nicht G/C, weil man ja immer von Instrumentenkante nach innen zählt, und die Kante bei der Konzertina auf der anderen Seite sitzt als bei der Ziehharmonika.) Alle anderen Stimmungen wären ungewöhnlich.
Secondo35 hat geschrieben:Wer baut sowas in brauchbarer Qualität? Dachbodenfunde oder antike Deko-sowie Erbstücke vom Opa bei ebay scheinen riskant?
Ich habe da meine persönliche Meinung dazu geschrieben. Meiner Meinung nach gibt’s Neuinstrumente zurzeit nur von Stagi oder als Einzelanfertigung von nem Instrumentenbauer. Die Stagis gehen so einigermaßen, aber eine vernünftige Befestigung der Knöppe an den Hebeln kriegense nicht hin. :evil:

Alte Konzertinen über ebay: Da kämen hauptsächlich alte Scholer-Konzertinen aus der DDR infrage. Da müsstest aber die einchörigen vermeiden (sieht man an der Anzahl der Zwischenrahmen im Balg). Außerdem ist zumindest die, die ich habe, "rein" gestimmt und nicht gleichstufig, was mir einige Akkorde verhagelt. Und mein lokaler Handzuginstrumentenmacher hat sich geweigert, die umzustimmen, weil die Stimmstöcke so intelligent eingeklebt sind, dass er nicht an die Stimmzungen herankam. Argh! :roll:

Kawewue versucht seit einigen Jahren, eine Produktion guter Instrumente anzuleiern. Zum aktuellen Stand kann er sicherlich mehr sagen.

Fuhrich Stefan
Beiträge: 1
Registriert: 4. Aug 2021, 14:20

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Fuhrich Stefan » 3. Feb 2022, 09:47

Secondo35 hat geschrieben:
2. Feb 2022, 13:45
oder einer rundum-Bandage mit Tesafilm.
Tesa am Instrument, vor allem wenn dieser schon länger dort klebt, ist ein schwieriges Unterfangen, weil diesen wieder zu entfernen ohne Rückstände sehr schwierig ist bis nicht möglich ist.

Eine Balgdichtung kann ich Ihnen auch gerne anbieten, fall Sie eine benötigen.

Zu den Neuinstrumenten:
Ich baue selber auch deutsche Concertinas, aber bei mir ist die Diskantseite eine Oktave tiefer gestimmt weil ich persönlich den Diskant zu hoch finde.
Die Mechanik ist auch in der geplanten Urconcertina verbaut.
Die Stimmplatten sind aber Akkordeonplatten aus Italien.

Gruß
Stefan

Secondo35
Beiträge: 8
Registriert: 31. Jan 2022, 09:50

Re: Hohner undicht - was tun? Neukauf?

Beitrag von Secondo35 » 4. Feb 2022, 11:57

Danke, Stefan,
ich habe von Hartmann selbstklebende Balgdichtung eingepasst, jetzt OK. Die kleine Hohner sieht zwar nett aus, aber vielleicht haben sich die Fichtenholzrahmen (ohne richtige Dichtung) verzogen. (Daher auch verschraubt). Aber sie klingt etwas fiepsig und schrill. Wenn mal eine gebrauchte günstige Conchetta mit Altstimme auftaucht kann ich mir die Fahrt nach Darmstadt sparen;-)) LG Secondo35

Antworten