Konzertina D/A

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Orgelhannes
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Konzertina D/A

Beitrag von Orgelhannes » 19. Okt 2022, 18:57

Hallo Zusammen,

da mein Sohn eine Konzertina geschenkt bekommen hat, die (wenn ich es richtig deute, könnte das sein=) in D und A gestimmt ist, würde mich interessieren, ob jemand einen Tip dazu für mich hat, wie man dabei den Einstieg am Besten schafft. Im Netz habe ich immer nur Informationen zu C/G-Instrumenten gefunden. Ich habe zwar bereits mehrfach versucht darauf zu spielen, allerdings bekomme ich einfache Melodien nur auf der Bass-Seite zusammen. Im Diskant fehlt mir dabei ein fis. Dies sollte ja eigentlich bei der Stimmung vorhanden sein, oder sehe ich das falsch?

Die Töne der ersten Reihe sind dabei, wenn ich das alles richtig deute (von Bass nach Diskant) folgende:

Drücken d, ais, d, fis, a, d, e, a, h, fis
Ziehen a, cis, e, g, h, cis, g, g, cis, c

in der zweiten Reihe sind es

Drücken a, e, a , cis, e, a , cis, e, h, a
Ziehen e, gis, h, d, fis, gis, h, d, fis, g

Lieder kann ich dazu auch nirgends ein passendes Griffbrett, bzw. die genaue Tonanordnung als Übersicht finden.
Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee dazu.

Ich würde mich echt freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.

Vielen Dank

Orgelhannes

kawewue
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Re: Konzertina D/A

Beitrag von kawewue » 19. Okt 2022, 22:38

Hallo Orgelhannes,

das Ganze ist eigentlich einfach: Die Konzertina deines Sohnes ist einen Ganzton (Terz) höher gestimmt als unsere CG-Konzertinas.
Wo wir eine C-Dur-Reihe haben (körperfern) hat er eine D-Dur-Reihe, und wo wir eine G-Dur haben (körpernah) hat er eine A-Dur-Reihe.

Die Abstände der Töne untereinander, bleiben dabei gleich, sie beziehen sich nur auf einen anderen Grundton:
z.B. rechte Seite, im Druck:
Beispiel.png
Beispiel.png (8.84 KiB) 7069 mal betrachtet
(Ich hoffe dass dein Anmeldenamen auf einen Orgelspieler hinweist, dann müsstest du mit den Tonabständen etwas anfangen können).

Warum ist das interessant?
Du kannst, um dich dem Instrument anzunähern, die Tabulaturen im KonzertinaNetz nachspielen! Es klingt genau so, nur eine Terz höher!
Außer: Du spielst mit jemandem zusammen, der die Noten spielt. Dann seid ihr eine Terz auseinander.
Wenn dich ein Gitarrist (m, w, d) begleitet: Kapo auf den 2.Bund und alle sind glücklich.
Für die anderen Instrumente (m, w, d) die dich begleiten sollen, musst du die Noten eine Terz nach oben transponieren, dann passt es wieder.
(Du spielst die Tabulatur einer Melodie in C-Dur. Auf deinem Instrument erklingt D-Dur. Transponierst du die Noten nach D-Dur sind die Begleitinstrumente wieder auf Augenhöhe.)

Leider kann man hier keine PDF-Dateien anhängen. Im KonzertinaNetz findest du eine Erklärung zur Anordnung der Töne, die für alle Tonarten gilt. Außer: Wenn konkrete Töne genannt werde. Die beziehen sich auf die übliche CG-Konzertina (du musst sie dann eine Terz höher schreiben).
Du findest die Erklärung hier:
KonzertinaNetz > Instrument > runterscrollen bis "Darstellung des Systems (Warum sind die Töne so angeordnet?)", das anklicken > unter dem gelben Kasten kannst du die PDF downloaden.

Wenn du D-Dur und A-Dur-Melodien nach Noten spielen willst, musst du dir für den Anfang eigene Tabulaturen schreiben. Dann geht es dir wie mir: Beim Tabulaturenschreiben lernt man nach Noten spielen. ;-)

Viel Erfolg,
Klaus

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Sebastian
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Re: Konzertina D/A

Beitrag von Sebastian » 20. Okt 2022, 12:44

Orgelhannes hat geschrieben:
19. Okt 2022, 18:57
Die Töne der ersten Reihe sind dabei, wenn ich das alles richtig deute (von Bass nach Diskant) folgende:

Drücken d, ais, d, fis, a, d, e, a, h, fis
Ziehen a, cis, e, g, h, cis, g, g, cis, c
Wenn dein Instrument in D/A steht (also eine Sekunde über C/G), sollten die Töne der äußeren Reihe sein:

Druck: D, A, d, fis, a; d', fis', a', d'', fis''
Zug: A, cis, e, g, h; cis', e', g', h', cis''

(Die innere Reihe sollte exakt gleich aufgebaut sein, nur alles eine Quinte höher.)

Die Tonlage ist aber nicht so entscheidend, wichtig ist vielmehr, dass das Instrument in sich stimmt. Wie Klaus schon schrieb sollten die Knöpfe auf Druck der Reihe nach immer Grundton, große Terz und Quinte spielen. (Nur nicht in der ganz tiefen Oktave, da fehlt die Terz.) Die übrigen Töne der Durtonleiter sollten auf Zug klingen. Sollten die Stimmzungen verstimmt sein, müssen sie nachgestimmt werden.

Orgelhannes
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Konzertina D/A

Beitrag von Orgelhannes » 23. Okt 2022, 19:11

Hallo und vielen Dank für eure Antworten.

Leider habe ich es nicht früher geschafft mich wieder zu melden.

Wie ich das raus lese habe ich die Stimmung soweit ja wenigstens schon einmal richtig gedeutet. Ich habe noch einmal einen Überblick über die Tonanordnung erstellt. Die Töne in Klammern sind die, welche momentan lt. Stimmgerät vorhanden sind.
Tonanordnung.jpg
Tonanordnung.jpg (21.4 KiB) 7031 mal betrachtet
Wenn ich das richtig sehe müssten die falschen Töne z.T. um drei bis vier Halbtöne nach oben oder unten korrigiert werden. Wie sind eure Erfahrungen damit? Ist das so überhaupt möglich oder kann man das Instrument (dieses wurde damals meines Wissens nach von einem Schüler während der Ausbildung gefertigt) nur noch auf ein Regal stellen?

Mit dem Anmeldenamen das ist ähnlich wie du schon vermutest kaweuwe. Ich bin zwar kein Orgelspieler, hatte aber vor ca. 25 Jahren mal Orgelbauer gelernt, bin aber schon seit vielen Jahren nicht mehr in dem Beruf tätig. Den Namen hat mir dann ein Freud verpasst. ;)

Ich hoffe, dass man mit dem Instrument (auch wenn es einen recht kurzen Balg hat) doch noch das ein- oder andere Liedchen spielen könnte.

Vielen Dank und liebe Grüße

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Sebastian
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Re: Konzertina D/A

Beitrag von Sebastian » 30. Okt 2022, 18:47

Orgelhannes hat geschrieben:
23. Okt 2022, 19:11
Wenn ich das richtig sehe müssten die falschen Töne z.T. um drei bis vier Halbtöne nach oben oder unten korrigiert werden. Wie sind eure Erfahrungen damit? Ist das so überhaupt möglich oder kann man das Instrument (dieses wurde damals meines Wissens nach von einem Schüler während der Ausbildung gefertigt) nur noch auf ein Regal stellen?
Du schreibst "laut Stimmgerät". Stimmen denn die Angaben des Stimmgeräts, also, sind das wirklich die Töne, laut deinem Ohr, nicht nur laut Stimmgerät? Klingen also Knopf zwei und drei rechts auf Zug wirklich gleich? Laut deiner Tabelle spielen beide auf Zug g.

Stimmzungen so weit umzustimmen ist wahrscheinlich nicht sinnvoll. Aber wenn das Ding Einzelstimmzungen drin hat, was sehr wahrscheinlich der Fall ist, dann kann man die relativ einfach gegen andere austauschen. Sowas macht jeder Akkordeonfritze (lies: Handzuginstrumentenmacher).

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Re: Konzertina D/A

Beitrag von Orgelhannes » 2. Nov 2022, 18:21

Hallo Sebastian,

ja es ist wirklich so. Die zwei Tasten die du als Beispiel angegeben hast haben bis auf eine minimale Schwebung leider wirklich den gleichen Ton. Bei den Stimmplatten in sich ist es so, das immer die zwei Töne, die zu einem Knopf gehören auf einer Stimmplatte angeordnet sind. Ansonsten ist das Ganze nicht mehrstimmig. Werde erstmal sehen, wie ich jetzt weiter vorangehe. Vielleicht gucke ich ja auch mal, wo der nächste Handzuginstrumentenmacher ist.

LG und vielen Dank

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