Quadratische Deutsche Konzertina

kawewue
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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von kawewue » 2. Dez 2019, 21:33

Hallo Sebastian,

Furnier?
Ich bin jetzt kein Holzfachmann, aber als Lehrer weiß ich alles besser ;-) (Ehrlich: Ist nur ein Witz! Schon bei der 2. Wurzel aus Pi muss ich raten...)
Die Wallschläger ist recht schwer geworden, im Vergleich zur Klingenthaler. Gut: Fette Stimmplatte aus Metall. Aber wohl auch wegen dem Holz.
(Exkurs: Bei schnellen Balgwechseln spielt das Gewicht der Seitenteile eine Rolle: Masse ist nun mal träg! Daran ist Newton schuld!)
Leicht, dünn und verzugsfrei ist nun mal Sperrholz, aber das ist aus Holzabfällen billig zusammengeklebt. Möchte man das sehen?
Der Instrumentenbauer hatte ein furniertes Bandoneon-Modell in der Werkstatt liegen, das uns (Gerald und mir) gefallen hat. Es ist eine honiggelbes Holz, das eine dunkle Maserung zeigt, die aber nicht so recht natürlich wirkt: Das Holz wird irgendwie verbogen, bevor die Furnierschichten abgenommen werden. Passt irgendwie zu dem Projekt: Ursprünglich, aber doch anders/modern.

Tropenhartholz?
Es sind kastanienfarbene Knöpfe, die man für Plastik halten könnte. Falls uns der Preis des Instruments zu hoch vorkommt, wäre das ein Punkt, der zu überlegen wäre: Gibt es industriell hergestellte (billigere) Alternativen? Aber mal ehrlich (zur Abwechslung): Wenn bei 41 Knöpfen der Knopf einen Euro billiger wird: Reißt es das raus?

cottos:
5-eckig. OK. Aber warum? Gegen die quadratische Konzertina spricht, dass der Querschnitt der 6eckigen größer ist, und damit bei Zug oder Druck mehr Luft zu Verfügung steht. Das müsste man mit ein/zwei/drei Balgfalten mehr ausgleichen können. Der rechte Winkel lässt sich leichter einrichten und mit Standartbauteilen bestücken als 360°/5. Ich habe Zweifel, dass das minimal größere Luftvolumen einer 5eckigen den Aufwand lohnt.

Gruß, Klaus

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Sebastian
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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von Sebastian » 2. Dez 2019, 23:11

kawewue hat geschrieben:
2. Dez 2019, 21:33
Leicht, dünn und verzugsfrei ist nun mal Sperrholz, aber das ist aus Holzabfällen billig zusammengeklebt. Möchte man das sehen?
Leicht ist immer gut, klein ist immer gut (solange beides nicht zu sehr auf den Klang geht).

Ich bin nu ma nur Musikant und kein Tischler und erst recht kein Musikinstrumentenbauer. Von den zweireihigen Konzertinen, die ich habe, ist halt keine furniert. Eine ist bunt angemalt und die anderen sind dunkel gebeizt und dann lackiert, wenn ich mich nicht irre. Meine Lieblingsziehharmonika ist einfach mit schwarzem Strukturlack überzogen. Aber das ist eh unwichtig. Wichtig ist, dass dann ein erstes Stück mal tatsächlich fertig wird und wir’s uns anschauen können. :)
kawewue hat geschrieben:Aber mal ehrlich (zur Abwechslung): Wenn bei 41 Knöpfen der Knopf einen Euro billiger wird: Reißt es das raus?
Ach so. An den Preis hatte ich jetzt gar nicht gedacht. Ich hatte mich nur gefragt, was der Vorteil von Exotenholz ist. Aber dafür ist der Instrumentenbauer ja da, der weiß, was wofür am besten taugt.

(Es sind – ich kann den Besserwisser besser als du :P – übrigens nur 21 Knöpfe.)

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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von kawewue » 2. Dez 2019, 23:29

Du hast leider recht. Ich rechne das mal in Bier um: 21 Euro? Entspricht hier in Würzburg ca. 7 Bier. Ganz ehrlich (ausnahmsweise): Ist das der Rede wert?

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Sebastian
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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von Sebastian » 3. Dez 2019, 10:04

Sieben Bier auf einmal fände ich schon der Rede wert. ;)

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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von kawewue » 8. Jan 2020, 12:28

Hallo Mitplaner,

es gibt neues zur Quadratischen Deutschen, und eine Anfrage, die entschieden werden sollte:
(Es geht um die Abstände Rand-Griffleiste-Knöpfe)
Der Instrumentenbauer schrieb:
________________________________________

Ich hab das mal soweit analysiert und die Maße auf ein Modell übertragen.
Bei Berücksichtigung alle Idealmaße (7/5,6cm Abstand Tasten-Griffleiste, 7,5cm Griffleiste Hinterkante, 1,5cm Griffleiste ) kommen wir auf 16,5cm
Da wir noch 10mm Abstand vordere Knopfreihe bis Vorderkante benötigen, müssen würden wir mit 17,5m rechnen.Wir hatten 15-16cm angedacht.
Bei quadratischer Bausweise wäre das dann doch relativ üppig!
Man könnte aber vielleicht dieses sogenannte Ballenmaß ( Griffleiste-Hinterkante) reduzieren. Oder man baut es etwas rechteckig z.B. 17x15,5 cm, das wirkt wesentlich gefälliger und würde dem Ur-Original entsprechen...?!

Für unterschiedliche Ansprüche könnte man eine verstellbare Griffleiste vorsehen ( +/- 5mm ). Das könnte ich ohne grossen Aufwand
standardmässig vorsehen!? ( kann dann mit zwei Schrauben verstellt werden)
________________________________________

Meine Meinung: Ich würde lieber den Ballenraum verringern und beim (15cm-)Quadrat bleiben, wie es die großen Konzertinas bis heute haben. Ich stütze mich beim Spielen allerdings kaum mit dem Handballen auf. 17x15,5 müsste ich mal sehen. Richtig ist, dass viele Instrumente aus der Frühzeit des Instruments rechteckig waren.

Gruß, Klaus

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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von Sebastian » 8. Jan 2020, 13:40

Ich habe mir eben Quadrate mit 15 cm, 16 cm und 17,5 cm Kantenlänge aufgezeichnet.

15 cm Kantenlänge erscheint mir tatsächlich zumindest auf den ersten Blick etwas kurz, allerdings breit genug.

17,5 cm Kantenlänge fallen meiner Meinung nach erstaunlich breit aus. Meine am liebsten gespielte Ziehharmonika ist tatsächlich auch nur 15 cm tief (und 28 cm hoch) und passt damit in eine normale Umhängetasche. Es hat mich immer geärgert, dass die sechseckige Konzertina da partout nicht mehr hineinpasst.

Mit Blick des Trockenschwimmers schiene mir eine leicht längliche Kiste wie z. B. 17 cm mal 15,5 cm daher dann doch praktischer. Die viereckigen Ziehkisten sind ja erst mit den längeren Knopfreihen breiter geworden, oder?

Verstellbare Griffleiste: Für ein Prototypmodell wäre das sicherlich hilfreich. Ob es dann für das fertige Modell noch sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.

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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von kawewue » 9. Jan 2020, 17:07

Für Augentiere: So ungefähr sieht sie aus (Das Furnier ist das vorgesehene)
Gruß, Klaus
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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von kawewue » 10. Jan 2020, 18:23

Mittlerweile hat auch Nina eine erste Entwurfskizze vorgelegt:
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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von Sebastian » 10. Jan 2020, 22:32

Der Luftknopf in einer Linie mit der Handleiste und sogar fast kompress da dran? :? Äh, das müsste ich natürlich in praxi ausprobieren, aber es sieht schon extrem anders aus, als was ich spiele. Ich kann mir zumindest momentan nicht vorstellen, dass das sinnvoll ist. Ich spiele den Luftknopf ja nicht mit der Daumenwurzel, sondern mit der Daumenspitze, zumindest mit dessen letztem Fingerglied. Das ist ziemlich beweglich, aber an die Position kommt es garantiert nicht heran.

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Re: Quadratische Deutsche Konzertina

Beitrag von kawewue » 11. Jan 2020, 16:19

Hallo Sebastian,
das Luftloch ist bei der Wallschläger auch neben dem Griffbrett:
modell-wallschlaeger.JPG
modell-wallschlaeger.JPG (81.11 KiB) 7508 mal betrachtet
Finde ich ziemlich optimal zu erreichen!

Ich werfe mal den ersten Hut in den Ring, die Entwürfe betreffend:

Maße: Ich weiß nicht genau, warum ich einen Narren am Quadrat gefressen habe, das leichte Rechteck (15,5x17) fällt fast nicht auf. Trotzdem suche ich Einsparmöglichkeiten für die 1,5 cm "Überhang":
Das Griffbrett näher an die Knöpfe (Wallschläger: 4 cm, Entwurf: 5 cm), und dünnere Knöpfe.
Bei der Wallschläger gehen die Luftlöcher bis an das Griffbrett, im Entwurf ist über und unter dem Griffbrett je 1 cm ungelocht.
Was dann noch bleibt: Von der Handballenauflage abknapsen.

Ninas Design:
Löwenzahn finde ich wunderbar! Ein Arme-Leute-Instrument (Bandoneon für Lehrer) und ein Unkraut! Auch die Idee, die Löcher mit unterschiedlich gefärbten Stoffen zu hinterlegen gefällt mir gut.
Nicht so gut gefällt mir die obere Hälfte: Es sind mir zu viele weiße Punkte, und sie sind mir zu "gleichmäßig", zu unnatürlich angeordnet (vier geradlinige Reihen <> Blumenstrauß?).
Besser würde mir gefallen: Die Knöpfe von den Luftdurchlässen optisch trennen, also wie ursprünglich besprochen: Kastanienbraune Knöpfe mit kleinerem Durchmesser (Die Standart-Bandoneonknöpfe auf dem provisorischen Musterfoto hat zwar Wallschläger auch verbaut, sie sind unnötig dick und mir manchmal zu glatt..., außerdem erinnern sie überhaupt nicht an Pusteblumen.)
Wenn man die Knöpfe in einem leichten Bogen anordnen würde (haben die alten Konzertinas fast alle so) könnte man die "Blüten" eher in Blumenstrauß-Form bringen, eventuell weniger und größere Pusteblumen). Und die Stiele vielleicht doch etwas näher ans Griffbrett heranlassen?

Soweit mal,
Klaus

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